Siniša Milovanović |
1943. Nach Kämpfen zwischen Partisanen und deutschen Einheiten in der Nähe des Dorfes Doljasnica und Bombardierung des Ortes Rabrovo (zu Ostern) wurde eine Razzia in Šuvajić durchgeführt. Šuvajić ist eine kleines Dorf in Serbien und befinden sich in der Gemeinde Golubac. Bei dieser Aktion der Deutschen wurden alle Männer aus Šuvajić gefangengenomen. Sie wurden in Ortszentrum gefangengehalten vor den Gewehren deutscher Soldaten. Es gab keine Gegenwehr, so dass nur elf Hauptverdächtige mitgenommen wurden. Keiner von diesen elf Männern gehörte zu einer militärischen Formation, nicht zu den Partisanen, aber auch nicht zu den Tschetniks, die es zur dieser Zeit in dieser Gegend gab.
Alle wurden von zu Hause mitgenommen. Die elf Festgenommenen wurden ins Lager Banjica in Belgrad deportiert. Drei wurden wieder nach Hause geschickt (wegen ihres Alters oder Krankheit) und die anderen acht sollten erschossen werden. Nur durch die Intervention von Milovan Mitić (Großvater von Siniša Milovanović) und dem Vater von Dobričić Svetomir wurde die Erschießung im letzten Augenblick verhindert. Mitić Milovan war zur diesen Zeit ein angesehener Mann in dieser Gegend. Der Vater von Dobričić Svetomir war im I. Weltkrieg als Soldat unter dem Kommando eines Offiziers, der 1943 auch in der Leitung des Lagers Banjica involviert war.
Aufgrund der Intervention dieser zwei Personen konnten diese acht Männer aus Šuvajić vom sicherem Tod in Banjica gerettet werden. Sie wurden aber als "Gefangene der jugoslawisch-königlichen Armee" (entspricht nicht den Tatsachen) nach Stalag VII A deportiert .
Siniša und die anderen kamen nach Deutschland und wurden deutschen Bauern als Helfer zugeteilt. Siniša (Gefangener Nr. 113982) kam zur Familie Büchner in Aign in der Nähe von Oberneukirchen (Arbeitskommando 3846). Dort verrichtete er verschiedene Arbeiten auf dem Land und blieb dort bis zur Befreiung. Er war in dieser Zeit auch Zeuge von einigen Abschüssen alliierter Flugzeuge und der Festnahme der Piloten.
Nach seiner Rückkehr nach Jugoslawien musste er für drei Jahre in die Armee. In den 50er Jahre hat er ein paar Briefe an Herrn Xaver Büchner geschrieben, aber Deutschland hat er nicht mehr besucht.
Er starb 1988 in Šuvajić, die anderen sieben Männer sind auch nicht mehr am Leben. Nur einer hat eine Entschädigung bekommen, und einer hat sogar Nachkommen in Deutschland hinterlassen.
Ich habe versucht, jemanden von Familie Büchner zu finden oder in Kontakt zu treten, aber ich habe es nicht geschafft. Herr Xaver Büchner hatte nur eine Tochter. Der Grund meiner Suche ist, dass ich mehr über Sinišas Zeit in Gefangenschaft in Deutschland erfahren wollte. Aufgrund der Zeit, die vergangen ist, glaube ich jedoch nicht mehr daran, dass ich von jemanden noch etwas erfahren werde.
Vladica Milovanović
Sinisa Milovanovic
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Serbische Gefangene
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Kameraden
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Xaver Büchner mit Tochter
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Familie Büchner
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Erkennungsmarke
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Personalkarte
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Gefangenenausweis
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Reisedokument
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Adresse von Xaver Büchner
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Gefangene aus Suvajic
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Quelle:
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